„Painting with Light“
Vom glühenden Stock zum VR-Controller
Vermutlich haben schon die Urmenschen damit eperimentiert, mit Licht in den Raum zu malen, in dem sie einen brennenden Stock hin und her schwenkten und die leuchtenden Kurve betrachteten, die entstand. Für diesen optische Illusion ist die visuelle Trägheit des Auges bzw des Gehirns verantwortlich, das sogenannte Phi-Phänomen. Hierdurch werden auch in Daumen- und in richtigen Kinos schnell abgespielte Einzelbilder als flüssige Bewegung interpretiert.
1889 brachte George Demenÿ Glühlampen an den Gelenken seines Assistenten an und kreierte so mit Langzeitbelichtungen die erste bekannte Lichtzeichnung.
Frank Gilbreth experimentierte 1914 mit dieser Methode um Arbeitsabläufe von Angestellten und Fabrikarbeitern sichtbar zu machen und zu optimieren. Der erste Künstler, der die Technik der Licht-Malerei für sich entdeckte war Man Ray, der 1935 die Fotoserie „Space Writing“ schuf. In den folgenden Jahren bis heute gibt es eine ganze Reihe von Künstlern, die sich an dieser Technik versucht haben, besonders hervorzuheben ist hier noch Picasso mit seiner Serie von „Light Drawings“, die 1949 an einem Treffen mit dem Life-Fotographen Gjon Mili entstanden.
Heutzutage stehen einem mit diversen Zeichenprogrammen in VR eine ganze Reihe von neuen Möglichkeiten offen, im Raum zu zeichnen. Natürlich ist hierfür keine Langzeitbelichtung nötig, und die Lichtquelle ist einem VR-Controller gewichen, aber das Gefühl der Freiheit intuitiv im Dreidimensionalen Malen und Zeichnen zu können ist dem sehr ähnlich.